Sommer, Sonne, Grillabend! Wer liebt das nicht? Aber hast du dir jemals Gedanken gemacht, wie nachhaltig grillen ist? Jetzt denkst du vielleicht, „Ich kann doch nicht aufhören zu grillen, das ist ein Teil meines Sommers!“ Keine Sorge, du musst nicht auf dein Grillvergnügen verzichten, weder im Sommer noch zu einer anderen Jahrezeit. Es gibt Alternativen fürs umweltfreundliche Grillen, die sowohl deinen Grill als auch dein Gewissen zufriedenstellen.

Nachhaltige Grillkohle fürs Grillen

nachhaltige Grillkohle - nachhaltig grillen

Deutschland allein verbraucht jährlich 250.000 Tonnen Holzkohle. Ein großer Teil davon kommt aus fragwürdigen Quellen aus dem Osten Europas oder, noch schlimmer, aus tropischen Wäldern. Mit jedem Stück Holzkohle aus diesen Quellen tragen wir zur Zerstörung von Tropenwäldern und anderen Waldgebieten bei, die eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen, aber auch ein komplexes, artenreiches Ökosystem darstellen. Zum Glück gibt es nachhaltige Holzkohle und Grillkohle ohne Tropenholz und Varianten von Kohle, die die Umwelt entlasten. 

Setze auf Holzkohle aus heimischem Laubholz. Der Vorteil: Die Herkunft dieser Hölzer ist einfacher zu überprüfen. Achte beim Kauf von Grillkohle außerdem auf vertrauenswürdige Siegel wie das FSC-Siegel oder Naturland-Siegel. Sie stehen für nachhaltige Forstwirtschaft, zusätzlich werden für diese Siegel das Einhalten sozialer und ökologischer Aspekte bei der Holzkohleherstellung berücksichtigt. 

Du kannst dich auch für klimaschonende Kohle entscheiden, für die kein Holz verwendet wird, wie Grillkohle aus Mais, Kohle aus Schalen der Kokosnuss, Kohle aus Weinstöcken oder Olivenbriketts.

Und ein letzter Tipp: Sei skeptisch, wenn auf der Verpackung von Grillkohle keine Angaben zur Herkunft oder Baumart gemacht werden, denn so kannst du Tropenholz nicht ausschließen. Transparente Information ist das Mindeste, was wir als Verbraucher erwarten können!

Checkliste für nachhaltige Holzkohle fürs Grillen

  • Herkunft prüfen: Kommt die Kohle aus heimischen Wäldern oder aus Afrika, Südamerika etc.?
  • Siegel suchen: FSC oder Naturland-Siegel vorhanden?
  • Holzart checken: Wurde heimisches Laubholz verwendet?
  • Transparenz bewerten: Sind Herkunft und Holzart klar angegeben?

Zündende Ideen für nachhaltiges Grillen

nachhaltig grillen mit natürlichen Grillanzündern

Hatte dein Grillgut in der Vergangenheit schon mal einen seltsamen Beigeschmack? Das könnte an chemischen Grillanzündern gelegen haben. Diese riechen nicht nur unangenehm, sondern setzen auch gesundheitsschädliche und potenziell krebserregende Stoffe frei.

Aber keine Sorge, es gibt Alternativen, die ebenso effektiv, aber umweltfreundlich sind. Wie wäre es zum Beispiel mit natürlichen Grillanzündern? Kaminanzünder aus Holz und Wachs sind eine tolle Option. Es gibt FSC-zertifizierte Produkte und flüssige Grillanzünder auf Pflanzenbasis, die das Feuer in Gang bringen.

Du könntest auch leicht brennbare, ökologische Materialien verwenden, wie kleine Äste, Stöckchen, Reisig oder Holzspäne. Und falls du Lust auf ein kleines DIY-Projekt hast, kannst du deine eigenen nachhaltigen Grillanzünder aus wachsgetränkter Wolle oder Watte herstellen. Das spart nicht nur Geld, sondern hilft dir auch dabei, alte Wachsreste zu verwerten, Erdölprodukte zu vermeiden und Müll durch Verpackungsmaterial zu reduzieren. Achtung: Papier oder Kiefernzapfen sind ein No-Go als Grillanzünder, da bei ihrer Verbrennung krebserregende Stoffe freigesetzt werden. 

Ein kleiner Pro-Tipp zum Schluss: Lege das Grillgut erst auf den Grill, wenn die Anzündhilfen vollständig verbrannt sind. Das garantiert nicht nur einen besseren Geschmack, sondern schützt im Zweifel auch deine Gesundheit.

Checkliste zum nachhaltigen Anfeuern des Grills

  • Chemische Anzünder meiden: Können unangenehme Gerüche und gesundheitsschädliche Stoffe freisetzen.
  • Natürliche Anzünder nutzen: z.B. Kaminanzünder aus Holz und Wachs oder FSC-zertifizierte Produkte.
  • Flüssige Anzünder auf Pflanzenbasis verwenden: Sind effektiv und umweltschonend.
  • Ökologische Brennmaterialien einsetzen: Kleine Äste, Stöckchen, Reisig oder Holzspäne sind gute Optionen.
  • Eigenen Grillanzünder herstellen: Durch Verwendung von wachsgetränkter Wolle oder Watte, spart Geld und reduziert Müll.
  • Papier und Kiefernzapfen vermeiden: Bei Verbrennung können gesundheitsschädliche Stoffe entstehen.
  • Grillgut auflegen, wenn Anzünder verbrannt sind: Verbessert den Geschmack und schützt die Gesundheit.

Grün am Grill: Nachhaltiges und leckeres Grillgut

nachhaltiges Grillgut Gemüse Pilze

Wenn man das Wort Grillparty hört, denken viele von uns zuerst an Fleisch. Aber wusstest du, dass unglaubliche 95% der beim Grillen entstehenden Emissionen auf das Konto des Grillguts gehen? Hier kommt die gute Nachricht: Das bedeutet auch, dass wir eine Menge Einfluss darauf haben, wie grün unser Grillfest wird.

Einfach mal das Steak gegen eine knackige, marinierte Paprika tauschen oder die Bratwurst durch eine saftige, gegrillte Aubergine ersetzen. Der Wechsel zu mehr pflanzlichen Grillalternativen kann die Klimabilanz des Grillens drastisch verbessern und uns gleichzeitig auf neue, leckere Geschmacksabenteuer mitnehmen. Es gibt mittlerweile eine riesige Auswahl an vegetarischen und veganen Alternativen für unser Grillgut, von veganen Bratwürsten über köstliche vegetarische oder vegane Bratlinge bis hin zu fantastischen Tofugerichten.

Auch wenn du nicht ganz auf Fleisch verzichten möchtest, kannst du immer noch einen Beitrag leisten. Wenn Fleisch auf den Grill soll, achte auf Bio-Qualität und regionale Herkunft. So landen weniger Schadstoffe auf deinem Teller und du unterstützt eine artgerechte Tierhaltung. Gleiches gilt für Fisch: Halte nach dem MSC-Siegel Ausschau, das steht für nachhaltige Fangmethoden und verantwortungsvolle Fischerei.

Apropos regional und saisonal: Dies gilt nicht nur für Fleisch und Fisch, sondern auch für unser Gemüse. Mit frischen, saisonalen und regionalen Gemüsesorten könnt ihr nicht nur etwas für das Klima tun, sondern auch die Aromen des Sommers in vollen Zügen genießen.

Zum Schluss noch ein Geheimtipp: Selbstgemachte Grillsaucen! Sie schmecken nicht nur um Längen besser als die fertigen aus dem Supermarkt, sondern du kannst dabei auch auf Bio-Zutaten setzen und ganz nebenbei Verpackungsmüll sparen.

Checkliste für nachhaltiges Grillgut

  • Fleischreduktion: Weniger oder kein Fleisch grillen.
  • Pflanzliche Alternativen: Vegane Bratwürste, vegetarische oder vegane Bratlinge usw. ausprobieren.
  • Vielfältige vegetarische/vegane Grillideen: Offen sein und neue Rezepte testen.
  • Gemüse & Obst: Frisches, saisonales und regionales Gemüse/Obst grillen.
  • Bio-Fleisch: Bei Fleischkonsum auf biologische und regionale Herkunft achten.
  • Nachhaltiger Fisch: Nur Fisch mit MSC-Siegel grillen.
  • Kein Fleisch aus Massentierhaltung: Nur Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren kaufen.
  • Selbstgemachte Grillsaucen: Selbstgemachte oder Bio-Grillsaucen verwenden.

Weg mit dem Einweg – nachhaltiges Grillen ohne Kompromisse

nachhaltig grillen ohne Einweggrill und Einweggeschirr

Zugegeben, wer nicht im eigenen Garten grillt, ist schnell dazu verleitet, Einweggrills und Einweggeschirr zu benutzen. Auch Aluschalen und Alufolien sind verführerisch praktisch. Doch zum nachhaltigen Grillen passen diese Wegwerfartikel leider nicht – sie können sogar deiner Gesundheit schaden.

Einweggrills, Aluschalen und Alufolie
Die Herstellung von Aluminiums ist enorm umwelt- und klimaschädlich. Und obwohl es verlockend ist, Aluschalen oder -folie zum Grillen von Feta oder Gemüse zu verwenden, besteht die Gefahr, dass sie Metalle in die Speisen abgeben, was gesundheitsschädlich sein kann. 

Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen, die ebenso handlich, aber viel umweltfreundlicher und sicherer sind. Für Einweggrills existieren auf dem Markt kleine transportable Alternativen wie Klappgrills und Grilleimer, die nicht nur nachhaltiger sind, sondern auch die Qualität deines Grillguts verbessern. Wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl oder Keramik und Grillkörbe machen Aluschalen überflüssig. Anstelle von Alufulie kannst du Gemüseblätter verwenden – ein wahrer Genuss für deinen Geschmack und die Umwelt.

Einweggeschirr
Ob Pappteller oder Einweggeschirr aus anderen Materialien, sie sind keine nachhaltigen Optionen. Auch für sie werden Ressourcen verbraucht und sie produzieren unnötigen Abfall. Als Alternativen zu Einweggeschirr bieten sich Holzbretter und das alltägliche Geschirr und Besteck an. Klingt sinnvoll, oder? Wenn jeder sein eigenes, nachhaltiges Geschirr mitbringt, ist auch die Belastung für Transport und Spülen so gut verteilt, dass sie nicht ins Gewicht fällt.

Checkliste Einweg vs. Mehrweg beim Grillen

  • Verzicht auf Einweggrills: Nutze nachhaltige Alternativen wie Klappgrills oder Grilleimer.
  • Aluminiumfreies Grillen: Verwende wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl oder Keramik und Grillkörbe anstelle von Aluschalen oder Alufolie.
  • Natürliche Verpackung für Grillgut: Ersetze Alufolie durch Gemüseblätter zum Einpacken des Grillguts.
  • Kein Einweggeschirr: Verwende normales Geschirr und Besteck oder Holzbretter. Jeder Gast kann sein eigenes mitbringen, um Transport und Reinigung zu erleichtern.

Nachhaltig Grillen: Umweltfreundliche Tipps für danach

Grillrost nach dem Grillen und Asche

Ein sauberer und gut gepflegter Grillrost kann dein Grillvergnügen erheblich steigern. Mit den folgenden umweltfreundlichen Tipps kann dein Grillrost nicht nur länger halten, sondern auch das Grillgut besser schmecken lassen. Wir verraten dir auch, wohin du die Grillasche entsorgen sollst.

  1. Rost vor dem Grillen ölen: Erhöhe die Langlebigkeit deines Rosts und verbessere gleichzeitig das Grillergebnis, indem du ihn vor dem Grillen mit Speiseöl einreibst. Damit verhinderst du, dass Grillgut anklebt und der Rost sich leichter reinigen lässt.
  2. Einweichen nach dem Grillen: Keine Lust auf hartnäckige Krusten? Einfach den Grillrost nach dem Grillen in Wasser einweichen lassen. So werden Verkrustungen verhindert und die Reinigung am nächsten Tag wird erleichtert.
  3. Reinigen mit Hausmitteln: Nutze einfache Hausmittel wie Zeitungspapier, Kaffeesatz, Natron oder Apfelessig für eine gründliche und umweltfreundliche Reinigung deines Grillrosts. Sie sind nicht nur effektiv bei der Beseitigung von Grillresten, sondern auch schonend für den Rost.
  4. Für hartnäckige Verschmutzungen: Falls Hausmittel nicht ausreichen, kommt eine Drahtbürste ins Spiel. Mit ihr lassen sich auch hartnäckige Rückstände entfernen.
  5. Verantwortungsvolle Ascheentsorgung: Es ist wichtig, die Asche nach dem Auskühlen korrekt im Restmüll zu entsorgen. Da sie Schadstoffe enthalten kann, ist sie weder für den Garten noch für den Kompost geeignet. Halte dich daran, wenn du nicht absolut und mit 100-prozentiger Sicherheit Schadstoffbelastungen ausschließen kannst.

Nachhaltiges Grillen: Ein Genuss für den Gaumen und die Umwelt

umweltfreundlich grillen

Nachhaltiges Grillen ist nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern auch eine Frage des Geschmacks und des persönlichen Wohlbefindens. Mit den in diesem Blogbeitrag vorgestellten Tipps und Tricks kannst du dieses Jahr den Sommer in vollen Zügen genießen und dabei gleichzeitig deinen ökologischen Fußabdruck reduzieren. So wird dein Grillabend nicht nur zum Genuss, sondern auch zu einem Beitrag für unsere Umwelt. Jetzt ist es an der Zeit, den Grill anzuschmeißen und einen wunderbaren, nachhaltigen Sommer zu genießen! Frohes Grillen!

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