Grillen gehört für viele von uns zu den schönsten Seiten des Sommers. Aber welcher Grill ist am besten für Umwelt und Klima – Gasgrill, Elektrogrill oder der klassische Holzkohlegrill? Wir haben uns über die ökologischen Auswirkungen der verschiedenen Grilltypen schlau gemacht und haben ein Ergebnis zum umweltfreundlich Grillen.

Welcher Grill ist der umwelt- und klimaschonendste?

Ob Holzkohle, Gas oder Elektro, jeder Grilltyp hat beim umweltfreundlich grillen seine Vor- und Nachteile. Der Holzkohlegrill erfreut sich großer Beliebtheit. Die Mehrheit der Leute bevorzugt eine Wurst, die über Holzkohle gegrillt wurde, während Elektro- und Gasgrills weniger Fans finden. Aber wie sieht es mit den ökologischen Auswirkungen aus?

Klimafreundlichkeit: CO2-Emissionen von Kohlegrills, Gasgrills und Elektrogrills

CO2 umweltfreundlich grillen Grilltypen

Kohlegrills und Gasgrills

Eric Johnson, der Leiter der Umweltberatungsstelle „Atlantic Consulting“ in der Schweiz, führte eine Studie durch, in der er die CO2-Emissionen von Kohle- und Gasgrills untersuchte. In seiner Analyse ließ er beide Grillsysteme 150-mal jeweils eine Stunde lang arbeiten, um theoretisch zwei Kilogramm Lebensmittel zuzubereiten.

Die Studienergebnisse zeigen, dass Holzkohlegrills deutlich umweltschädlicher sind als Gasgrills. Beim Grillen mit Holzkohle entstehen 6,7 Kilogramm CO2, was in etwa der Menge an CO2 entspricht, die ein modernes Auto bei einer Fahrt von fast 50 Kilometern ausstoßen würde, wenn es nur sechs Liter Benzin pro 100 Kilometer verbraucht.

Dagegen erzeugen Gasgrills lediglich 2,3 Kilogramm CO2. Diese Menge würde ein modernes Auto nur für eine Strecke von etwa 16 Kilometern erzeugen. Daher ist die CO2-Emission beim Grillen mit Holzkohle nahezu dreimal höher als beim Grillen mit Gas.

Ein diese Tatsache beeinflussender Faktor ist die Herstellung des Brennstoffs. Die Studie berücksichtigt, dass die Herstellung von Grillkohle pro Einsatz etwa 3 Kilogramm CO2 emittiert, während der entsprechende Wert für Gas nur 0,12 Kilogramm beträgt. Es ist daher aus Umwelt- und Klimaschutz-Perspektive besser, einen Gasgrill zu verwenden.

Elektrogrills

Elektrogrills sind dagegen noch umweltfreundlicher und klimafreundlicher, wenn es um den CO2-Ausstoß geht: Sie produzieren nur 0,5 kg CO2 pro Grillabend. Außerdem lässt sich ihre Ökologie durch die Verwendung von Ökostrom verbessern.

Interessanterweise spielen jedoch nicht nur CO2-Emissionen eine Rolle, wenn es darum geht, die ökologischen Auswirkungen eines Grills zu beurteilen:

Umweltfreundlichkeit der Grilltypen: Was noch entscheidend ist

umweltfreundlich grillen Feinstaub und Rauch

Wer mit einem Holzkohlegrill grillt, erhöht die Feinstaubbelastung und verschlechtert damit die Luftqualität. Das Sächsische Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat herausgefunden, dass teils an beliebten Grillabenden an Freitagen und Samstagen sowie an Feiertagen die Feinstaubbelastung und die Konzentration von Ruß höher sind als zu Hauptverkehrszeiten. Das gefährde zwar weniger die Umwelt, jedoch die Gesundheit, wenn man häufig mit Holzkohle grillt.

Elektrogrills bieten dagegen den Vorteil einer geringeren Rauchentwicklung, was das Grillen angenehmer macht. Sie erfordern aber mehr Ressourcen in der Produktion. Auch Gasgrills sind hinsichtlich des hohen Materialverbrauchs umweltbelastend. Sie verbrauchen zwar weniger Brennstoff als Kohlegrills, sind jedoch in Bezug auf den Rohstoffaufwand zur Herstellung nachteilig.

Umweltfreundlich grillen – Überblick zu Kohle-, Gas- und Elektrogrill

GrilltypCO2-EmissionenFeinstaubbelastungRessourcenintensitätBrennstoff Herstellung
Kohlegrill6,7 kg/GrillabendHochNiedrig3 kg/Grillabend
Gasgrill2,3 kg/GrillabendNiedrigHoch0,12 kg/Grillabend
Elektrogrill0,5 kg/GrillabendNiedrigHochN/A (abhängig vom Strommix)

Kohle-, Gas-, Elektrogrill: Jeder Grill hat seine Vor- und Nachteile

Alle Grilltypen haben ihre eigenen Umweltauswirkungen und es ist beim Grillkauf sinnvoll, alle Aspekte zu berücksichtigen. Wichtig ist aber bei der Wahl zwischen Kohlegrill, Gasgrill und Elektrogrill, auf die Qualität des Geräts zu achten, damit es besonders langlebig ist. Je länger der Grill funktionstüchtig und im Einsatz bleibt, desto besser ist seine Ökobilanz. Auch die Reparatur eines Grills trägt dazu bei, umweltfreundlich und klimafreundlich zu handeln.

Umweltfreundlich grillen: Ein Austausch des Grilltyps ist nicht notwendig

Nach unserer Einschätzung können wir Entwarnung geben. Jeder Grilltyp hat seine Berechtigung. Ein unbegründeter Austausch eines voll einsatzfähigen Grills wäre durch die Verschwendung von Rohstoffen und Ressourcen sogar eine weit größere Umweltsünde. Wir kommen aber auch aus einem weiteren Grund zu unserer Aussage, denn:

Das Grillgut macht den Unterschied

nachhaltiges Grillgut Gemüse Pilze

Unglaublich, aber wahr: Unabhängig vom Grilltyp stammen rund 95% der CO2-Emissionen beim Grillen vom Grillgut selbst. Rindfleisch und Käse schneiden am schlechtesten ab.

Fleischfreies Grillen ist somit wesentlich umweltfreundlicher. Eine vierköpfige Familie, die Gemüse grillt, produziert jährlich etwa 16 kg CO2, während die gleiche Familie, die Fleisch grillt, etwa 90 kg CO2 produziert. Lokales, saisonales und ökologisch angebautes Gemüse ist dabei die beste Wahl für umweltfreundliches Grillen. 

Die richtige Wahl treffen: Grill und Zubehör für umweltfreundliches Grillen

Einige weitere Punkte beeinflussen die Ökologie deiner Grillabende. Um besonders umweltfreundlich und klimaschonend zu Grillen, empfehlen wir dir unseren Guide für nachhaltiges Grillen mit praktischen Checklisten! Hier vorab schon ein paar Tipps:

Keine Wegwerfgrills

Einweggrills sind aus Umweltsicht äußerst schädlich und sollten vermieden werden. Stattdessen sind hochwertige Holzkohlegrills, insbesondere Kugelgrills, eine gute Wahl, wenn Holzkohle zum Einsatz kommen soll.

Nachhaltige Grillkohle

Die Herkunft der Grillkohle ist entscheidend. Viele Kohlen stammen aus fragwürdigen Quellen, darunter auch illegaler Holzabbau. Bio-Kohle oder Kohle aus Bambus sind nachhaltigere Alternativen.

Umweltfreundliche Anzünder

Auch bei Grillanzündern solltest du auf nachhaltige Optionen, wie Anzünder aus Holzwolle oder Holzspänen, setzen.

Fazit zu Gas-, Elektro- oder Kohlegrill und Umweltfreundlichkeit

nachhaltige Grillkohle - nachhaltig grillen

Die Wahl zwischen Gas-, Elektro- und Kohlegrill hat ökologische Auswirkungen. Kohlegrills haben den höchsten CO2-Ausstoß, Gasgrills sind ressourcenintensiv in der Herstellung und Elektrogrills haben den geringsten CO2-Fußabdruck, benötigen aber ebenfalls viele Ressourcen für die Herstellung. Wichtiger als die Grillart ist jedoch die Wahl des Grillguts, da Fleischprodukte den Großteil der CO2-Emissionen beim Grillen ausmachen. 

Umweltfreundliches Grillen bedeutet daher, mehr Gemüse und weniger Fleisch zu grillen, nachhaltige Brennstoffe und Anzünder zu wählen und qualitativ hochwertige, langlebige Grills zu nutzen.

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