Recycling ist eine Notwendigkeit, wenn wir unseren Planeten für zukünftige Generationen erhalten wollen. Zum Glück sind wir in Deutschland bei diesem Thema weit fortgeschritten und haben gut funktionierende Systeme für die Entsorgung von Abfall entwickelt.

Wenn du mit dem deutschen Recycling-System nicht so vertraut bist oder einfach nur sicherstellen möchtest, dass du es richtig machst, dann ist dieser Leitfaden genau das Richtige für dich. Hier findest du eine einfache Einführung in das deutsche Recycling und praktische Tipps.

Warum ist Recycling wichtig?

Recycling hilft dabei, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen, die Energieeffizienz zu steigern und die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Durch das Wiederverwerten von Materialien wird weniger Abfall auf Deponien und in Verbrennungsanlagen entsorgt, was wiederum die Luft- und Wasserqualität verbessert.

So recycelst du richtig – Müllentsorgung made in Germany

Das deutsche Mülltrennungssystem besteht aus Tonnen und Containern für verschiedene Abfälle. Durch diese Sortierung wird es leichter, die verschiedenen Materialien in ihre Stoffkreisläufe zu geben und sie weiterzuverwenden. Je besser wir sortieren, desto effizienter funktionieren diese Kreisläufe. Darum sortiere Abfall richtig:

Gelbe Säcke an Straßenrand - Plastikrecycling

Gelbe Tonne oder Gelber Sack

In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören Verpackungen – und längst nicht nur solche, die mit dem Grünen Punkt bedruckt sind. Ausgenommen von der Gelben Tonne/vom Gelben Sack sind allerdings Papier und Glas, für die es eigene Behälter gibt.

Das darf in die Gelbe Tonne bzw. in den Gelben Sack:

  • Verpackungen aus Kunststoff (Plastik)
  • Verpackungen aus Aluminium
  • Verpackungen aus Weißblech (Konservendosen)
  • Verbundmaterial wie Milchkartons u. ä.

Tipps
Trenne verschiedene Materialien bei Verpackungen, bevor du sie in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gibst. Löse also beispielsweise den Deckel vom Joghurtbecher oder die dünne Kunststofffolie von der festen Käsepackung. 
Wasche den Müll für die Gelbe Tonne nicht aus, das wäre Wasserverschwendung. Eine löffelreine Entsorgung genügt.

Glascontainer

Glas-Recycling

Glas ist einer der besten Rohstoffkreisläufe, denn es kann zu nahezu 100 Prozent recycelt werden. Damit Glasrecycling effektiv bleibt, ist eine gute Trennung am Glascontainer nach Weißglas, Braunglas und Grünglas notwendig. Und keine Sorge, bei der Abholung bleiben die farblich sortierten Gläser durch verschiedene Kammern im Abholfahrzeug ordentlich getrennt.

Das darf in den Glascontainer:

  • Glasflaschen
  • Einweggläser

Das darf nicht in den Glascontainer:

  • Trinkgläser
  • Vasen
  • Fensterglas
  • Bleiglas
  • Kristallglas
  • Spiegelglas
  • Keramik
  • Porzellan

Tipps 
Trenne Deckel von Schraubgläsern und Flaschen und entsorge sie separat.
Blaues Glas und andere Glasfarben, die nicht eindeutig Weiß-, Braun- oder Grünglas zugeordnet werden können, gehören in das Grünglas.

Papiertonne und Altpapiercontainer

Recycling von Papier - Altpapier gebündelt

Papierrecycling ist ein wichtiger Baustein des Umweltschutzes. Es müssen weniger Bäume gefällt werden, was der Artenvielfalt nützt. Die Bedeutung des richtigen Umgangs mit Altpapier wird auch deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass durch 100 Prozent Recyclingpapier 70 Prozent Wasser und 60 Prozent Energie gegenüber der Produktion von Frischfaserpapier eingespart wird. Damit Papierrecyclingunternehmen weiterhin gute Quoten erreichen, müssen wir aber vorab gründlich unser Altpapier trennen.

In die Papiertonne und den Altpapiercontainer darf folgendes entsorgt werden:

  • Zeitungen, Zeitschriften und Magazine
  • Papierunterlagen
  • Kartons
  • Pappe
  • Schulmaterial aus Papier
  • Verpackungen aus Papier, Pappe und Kartons
  • Kataloge
  • Druckerpapier
  • Briefe
  • Briefumschläge
  • Geschenkpapier ohne Spezialbeschichtungen
  • Eierkartons
  • Werbebroschüren
  • Bücher
  • Papiertüten und Papiertragetaschen
  • Packpapier (nicht Backpapier!)

Achtung: Einiges hat in der Papiertonne nichts zu suchen. Um was es sich dabei handelt und viele weitere überraschende Informationen und Fakten rund um Altpapier findest du in unserem Blogbeitrag über Papier-Recycling heraus.

Tipp
Trenne Plastikelemente vom Papier oder Karton und entsorge sie separat. 

Biotonne

Biomüll-Recycling
Biomüll-Recycling

In die Biotonne gehören organische Abfälle, die in der Küche und im Garten anfallen. Der Bioabfall kommt entweder zu einer Kompostierungsanlage, wo er durch natürliche Prozesse in hochwertigen Kompost umgewandelt wird, oder er wird in Biogasanlagen verarbeitet, um erneuerbare Energie in Form von Biogas zu erzeugen.

Das darf in die Biotonne (Bitte beachte die spezifischen Richtlinien deiner Gemeinde oder Stadt):

  • Obst- und Gemüseschalen
  • Kaffeesatz
  • Tee lose
  • Eierschalen 
  • Laub
  • Grünschnitt
  • Pflanzenreste 
  • Speisereste, gekocht und ungekocht
  • verdorbene Lebensmittel ohne verpackung 
  • Fleisch, Knochen, Fischgräten

Tipp
Sammle Biomüll am besten in Papiertüten aus 100 % Recyclingpapier.

Restmülltonne

Restmüll-Recycling
Restmüll-Recycling

In Deutschland wird Restmüll üblicherweise in der Müllverbrennungsanlage verbrannt und die dabei erzeugte Wärme wird zur Energiegewinnung genutzt. Daher heißt dieser Vorgang auch thermische Verwertung.

Das gehört in die Restmülltonne:

  • Hygieneartikel wie Windeln, Tampons, Papiertaschentücher und Kosmetiktücher
  • Keramik und Porzellan
  • Staubsaugerbeutel
  • Asche
  • verschmutzte oder beschichtete Papiere und Kartons
  • Tapeten
  • Lappen
  • Stoffreste
  • Zigarettenkippen
  • Frittierfett
  • Gummi
  • Kerzen
  • Trinkgläser
  • Kehricht
  • Thermopapier
  • Kerzen
  • Leder
  • Durchschlagpapier
  • Fotos

Erweitertes Recycling: Was kannst du noch tun?

Der Umgang mit Abfall ist eine große Herausforderung. Auch in Deutschland gibt es noch viel Potenzial für Verbesserungen. Doch wir können auch abgesehen von der richtigen Mülltrennung für gutes Recycling Maßnahmen ergreifen, die sogar Spaß machen können. Wir haben für dich noch drei Anregungen, was du noch fürs Recycling tun kannst:

Elektroschrott

Elektronik-Recycling

Alte Handys, Computer und andere Elektronikgeräte enthalten wertvolle Materialien. Viele Elektronikläden und Gemeinden bieten spezielle Sammelstellen für Elektroschrott an. Wie in Deutschland Elektroschrott konkret entsorgt werden kann, haben wir in unserem Blogbeitrag zu Elektroschrott zusammengefasst.

Am sinnvollsten ist die Entsorgung von Elektronik direkt zu Wiederaufbereitern. Smartphones und andere Elektronikgeräte werden bei diesen generalüberholt und finden danach einen neuen Nutzer, der sich darüber freut und nachhaltig gehandelt hat. Auch Druckerpatronen sind meistens Elektroschrott. Diese kannst du über deutsche Entsorgungsfachbetriebe entsorgen, am besten über solche, die mit deutschen Wiederaufbereitungsunternehmen für Druckerkartuschen zusammenarbeiten und sie für eine weitere Runde in Druckern aufbereiten.

Kompostierung

Organische Abfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, einige Gartenabfälle und Eierschalen können kompostiert werden. Das schafft nährstoffreichen Boden für deinen Garten und ist die perfekte Ergänzung zur Biotonne, in die auch biologische Abfälle dürfen, die auf dem Komposthaufen zu Problemen führen, wie etwa gekochte Essensreste. Auf was du beim Komposthaufen achten solltest, kannst du beim NABU nachlesen.

Upcycling

Beim Upcycling wird alten Gegenständen neues Leben eingehaucht und Abfall reduziert. 

Ideen für Upcycling-Projekte

  • Alte T-Shirts: Neben dem klassischen Putzlappen kannst du alte T-Shirts auch in Taschen, Quilts oder sogar in Teppiche verwandeln, indem du sie zu Streifen schneidest und webst.
  • Glasbehälter: Marmeladengläser oder Weingläser können nicht nur zu Vasen umfunktioniert werden, sondern auch zu Kerzenhaltern, Aufbewahrungsbehältern oder sogar zu kleinen Terrarien.
  • Palettenholz: Holzpaletten sind unglaublich vielseitig. Sie können in Möbelstücke wie Tische, Regale oder Gartenbänke umgewandelt werden.
  • Bücher: Alte Bücher können in künstlerische Skulpturen, Regale oder Bilderrahmen verwandelt werden.
  • Korken: Weinkorken können zu Pinnwänden, Untersetzer oder sogar zu kleinen Pflanzgefäßen umgestaltet werden.

Fazit: Mülltrennung ist kein Buch mit sieben Siegeln

Recycling ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Lebensweise. Menschen, die das erste Mal mit Mülltrennung und Recycling in Deutschland konfrontiert sind, können anfangs etwas überfordert sein, aber mit ein wenig Wissen wird es schnell zur Routine. Aber selbst alte Hasen machen unbewusste Fehler bei der Mülltrennung.

Durch das Recycling von Abfällen wird unser Planet für zukünftige Generationen geschützt – das allein sollte motivieren, sich mit diesem wichtigen Thema (wieder) zu beschäftigen, damit wir möglichst gut funktionierende Rohstoffkreisläufe und Recyclingquoten erzielen. Mülltrennung ist wahrlich kein Buch mit sieben Siegeln – es ist vielmehr ein praktischer Weg, den wir alle beschreiten können, um unseren Beitrag zu einem nachhaltigeren Planeten zu leisten.

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