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2.143.810 Menschen arbeiteten 2021 laut Statista in Büros und Sekretariaten, dabei handelte es sich nur um die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Hinzuzählen müssen wir noch Freiberufler und Selbständige, von denen viele in Büros ihrer Profession nachgingen oder mindestens an irgendeinem Schreibtisch ihren Papierkram für den Fiskus erledigen mussten. Es ist anzunehmen, dass sich die Zahlen in den folgenden Jahren kaum verändern werden.

Jetzt stell‘ dir vor, all diese Menschen würden während ihrer vielen Arbeitsstunden grünere und nachhaltigere Entscheidungen treffen! In Summe wäre das ein gewaltiger, positiver Effekt für eine lebenswerte Zukunft!

Und glaubt mir, in puncto Umweltschutz im Büro geht einiges mehr, als man oberflächlich annehmen würde. In vielen Fällen wird sogar gleichzeitig wertvoller Klimaschutz geleistet und es ist erwiesen, dass einige Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Büro unsere Zufriedenheit und das Wohlbefinden steigern. Das ist doch wunderbar!

Warum Umweltschutz im Büro? – Nachhaltiges Verhalten ist überlebenswichtig!

Richtig gelesen, denn ein Großteil der Menschheit lebt, als gäbe es kein Morgen, was Folgen hat: Temperaturen werden im Jahresmittel immer wärmer, Starkwetterereignisse nehmen in Ausmaß und Häufigkeit weltweit und in Deutschland zu, Hitze und Dürrejahre sind in Teilen unseres Landes keine Seltenheit mehr. Es bleibt festzuhalten, dass die Klimaziele voraussichtlich verfehlt werden. 

Niemand kann ernsthaft der Meinung sein, dass wir unseren Nachkommen eine Welt zumuten wollen, auf der Millionen, vielleicht Milliarden Menschen ihr Leben geben oder ihre Heimat verlassen müssen. Das sind aber die Konsequenzen der Erderwärmung, wenn wir nicht alles daran setzen, sie auszubremsen. Falls du dir heute noch einreden lässt, dass der Mensch keinen Anteil an der Klimaerwärmung hat, darfst du an dieser Stelle gerne das Browserfenster schließen und dadurch Energie sparen. Vielen Dank, kein Problem. 

Für alle anderen wäre es angesichts der offensichtlichen Tatsachen eine Schande, wenn wir Umweltschutz und Klimaschutz in Büros und Homeoffices ungenutzt lassen. Meistens scheitern umweltschonende Arbeitsweisen und Vorgehen aber nicht am Willen, sondern an mangelndem Wissen. Darum geht’s jetzt ans Eingemachte bzw. an unsere 43+ Tipps für Umweltschutz im Büro, die sich an Mitarbeiter, Selbstständige und freiberuflich Tätige richten. Anregungen für Führungskräfte und Entscheider sind auch enthalten, vielleicht lesen hier ja sogar Umweltschutzbeauftragte aus Unternehmen mit und können was für ihre Aufgabe mitnehmen.

Tipps für Umweltschutz im Büro

Wie ich bereits angedeutet habe, gibt es jede Menge, was wir für Umweltschutz im Büroalltag tun können. Für die bessere Übersichtlichkeit sind meine nachhaltigen Tipps in Themengebiete eingeteilt. Wahrscheinlich kennst du einige der Tipps, trotzdem habe ich sie in meine Zusammenstellung aufgenommen. Let’s go!

Energie

83 % der deutschen Treibhausgas-Emissionen sind energiebedingt, Stand 2020. Noch ist der Ausbau erneuerbarer Energien nicht weit genug vorangeschritten.

Bis wir auf fossile Energie verzichten können, sollten wir sparsam mit ihr umgehen, auch am Arbeitsplatz und selbst dann, wenn Ökostrom bezogen wird:

Frau spart Strom und schaltet Steckdosenleiste aus

Klug heizen

Heizen ist derzeit durch die politische Situation in aller Munde und es wird zu niedrigeren Raumtemperaturen geraten. Ich möchte dir nicht in Merkel-Manier raten, in die Hände zu klatschen, aber wärmere Kleidung hilft enorm gegen Frieren, logisch. Auch wenn das Wärmeempfinden unterschiedlich ist, sind 20°C als Raumtemperatur im Büro in der Regel ausreichend. Wenn du das Büro verlässt, solltest du das Thermostat etwas runterdrehen, sodass nachts Temperaturen von 18°C gehalten werden, damit du am nächsten Tag nicht den ausgekühlten Büroraum energieintensiver aufwärmen musst. Programmierbare, digitale Thermostate unterstützen dich bei dieser Aufgabe. Achte dann noch darauf, dass Fenster nicht auf Kipp stehen, rund 3-4mal mit runtergedrehtem Thermostat stoßlüften ist besser.

Steckdosenleisten gegen Energieverbrauch durch Standby

Am Ende eines Arbeitstages laufen viele Geräte im Standby-Modus, der Strom zieht. Mit Steckdosenleisten kannst du das verhindern. Vergiss nicht, auch in der Büroküche Geräte wie beispielsweise die Kaffeemaschine vom Strom zu nehmen.

Energiespareinstellungen von Geräten nutzen

Der Energiesparmodus von PCs und anderen Geräten ist eine einfache Möglichkeit, weniger Strom zu verbrauchen. Es ist übrigens auch sinnvoll, Bildschirme nicht zu hell einzustellen. Regle die Helligkeit soweit runter, wie es geht, um die energieintensive Bildschirmbeleuchtung zu reduzieren.

Akkubetriebene Geräte aufgeladen vom Strom trennen

Wenn der Akku voll ist, ist er voll. Darum kannst du Laptop, Tablet und Smartphone vom Strom nehmen, wenn die Anzeige bei 100 % steht. Der Wohlfühlbereich für Akkus liegt ohnehin zwischen 30 und 70 %, was seine Lebensdauer verlängert. Darauf zu achten, wirkt sich wiederum nachhaltig aus.

Umgang mit Licht

Das umweltfreundlichste Licht ist Tageslicht. Nutze es! Wenn möglich, stelle deinen Schreibtisch ans Fenster. Als Leuchtmittel sollten sich mittlerweile LED als energiesparende Variante herumgesprochen haben. Außerdem kann eine energiesparende Schreibtischleuchte große Deckenleuchten bei vielen Gelegenheiten ablösen. Achte darauf, das Licht in Räumen wie Toilette, Flur oder Teeküche auszuschalten, wenn sich niemand darin befindet. Beleuchtung mit Sensoren bzw. Bewegungsmeldern in Toilettenräumen, kleinen Lagerräumen, Fluren usw. können helfen, dass unnötig elektrisches Licht genutzt wird.

Energiesparen in der Büroküche

Der Geschirrspüler sollte nur eingeschaltet werden, wenn er voll ist. Falls du Essen aufwärmen möchtest, nutze lieber eine Mikrowelle statt den Herd. Achte auch auf die Kühlschranktemperatur, 7°C sind ausreichend, was bei vielen Geräten der Stufe 1-2 entspricht. Ein Wasserkocher, der wie eine Thermoskanne die Wärme halten und auf die gewünschte Wassertemperatur eingestellt werden kann, spart ebenfalls Strom.

Möglichst wenige und energiesparsame Geräte verwenden

Sofern du die Entscheidungsgewalt hast, lege dir Geräte mit Energielabeln zu, die die beste Energieeffizienz bescheinigen. Ich rate dir zu Geräten mit dem Umweltsiegel Blauer Engel. Bei der Vergabe des Blauen Engels fließen zusätzlich nachhaltige Aspekte der Herstellung und der verwendeten Materialien ein. Außerdem ist es besser, ein Multifunktionsgerät zu nutzen statt mehrere Geräte, was aber heute fast üblich ist. Müssen mehrere Personen im Büro auf Drucker zugreifen können, ist ein zentraler Netzwerkdrucker besser als mehrere Drucker an den einzelnen Arbeitsplätzen. Das senkt auch den Papierverbrauch, weil nicht so leichtfertig gedruckt wird.

Klimageräte wenig und sinnvoll nutzen

Während wir im Sommer nicht frieren wollen, können die immer heißeren Sommer belastend sein. Immer mehr setzen darum auf Klimageräte, die allerdings jede Menge Energie verbrauchen. Darum sollten sie sehr sparsam verwendet werden. Senke mit der Klimaanlage die Temperatur nur so weit ab, wie es notwendig ist. Beuge aufgeheizten Räumen mit Lüften in den kühleren Morgen- und Abendstunden vor und schließe danach die Fenster, nutze Jalousien und einen kleinen USB-betriebenen Ventilator an deinem Platz und verlege sofern möglich deine Arbeitszeit in die kühleren Tageszeiten.

Verwende Ökostrom

Stelle deine Energieversorgung auf Ökostrom um und spare dadurch CO2 ein. Dennoch solltest du natürlich weiterhin auf deinen Energieverbrauch achten. Übrigens gibt es auch Webhosting mit Ökostrom, damit die Firmenwebseite umweltfreundlicher betrieben werden kann.


Wasser

Wasser ist ein wertvolles Gut. Wir konnten in den letzten Jahren beobachten, dass regional zum Wassersparen aufgerufen oder gar verpflichtet werden musste, weil die Niederschlagsmengen extrem zurückgegangen sind und Grundwasserspiegel besorgniserregend sanken. Im Büro muss zum Glück nicht so viel Wasser verbraucht werden wie im Privathaushalt, trotzdem lohnt es sich, sparsam damit umzugehen:

Wassertropfen fällt auf Wasseroberfläche

Geschirrspüler

Geschirrspüler sollten im Sparmodus laufen und natürlich nur voll genutzt werden. Wird ein neues Gerät angeschafft, sollte es möglichst wenig Wasser verbrauchen.

Geschirr spülen von Hand

Es lohnt sich für die Umwelt und den Wasserverbrauch, das Spülbecken erst mit Wasser zu füllen, wenn genügend Geschirr zum Abwaschen vorhanden ist. Auf keinen Fall solltest du unter laufendem Wasser Gläser, Tassen, Teller und Besteck reinigen. Übrigens ist es nachhaltiger, einen Luffaschwamm für Geschirr, eine Öko-Spülbürste mit Holzgriff und Naturborsten oder einen Baumwolllappen zum Spülen zu nutzen, so kannst du auf Plastikschwämme verzichten.

Toilette 

Spüle nur mit der Spartaste, außer … na du weißt ja, wann du mehr spülen musst. Lasse beim Händewaschen während des Einseifens das Wasser ausgeschaltet. Übrigens reicht es vom hygienischen Standpunkt aus, dir mit Kaltwasser die Hände zu waschen, das spart Energie für Warmwasser.


Büromaterial

Wie ökologisch Produkte sind, entscheiden die enthaltenen Rohstoffe, die Herstellung und Transportwege.

Auch im Büro wird Material benötigt, das Ressourcen verbraucht und unsere Umwelt belastet. Entscheide dich daher für möglichst nachhaltige Alternativen:

viele Briefe gestapelt

Recyclingpapier-Produkte verwenden

Die Herstellung von Papier mit Frischfasern ist sehr energieintensiv und es müssen dafür Bäume abgeholzt werden. Darum sind Druckerpapier, Notizblöcke, Briefumschläge und generell Papierprodukte aus Recyclingpapier aktiver Umweltschutz im Büro. Am besten nutzt du Papier und Papierprodukte mit dem Blauen Engel, sie bestehen aus 100 Prozent Recyclingpapier. Viele Informationen zum Papierrecycling und Papierverbrauch haben wir für dich bereits zusammengestellt.

Umweltfreundliche Toner bzw. Tintenpatronen nutzen

Die verschiedenen Druckerpatronen und Toner auf dem Markt unterscheiden sich stark bei ihrer Ökobilanz, was du ebenfalls bei uns nachlesen kannst. Am umweltfreundlichsten sind aus vielen Gründen wiederaufbereitete Originalpatronen und -toner aus Deutschland, die im Fachjargon Rebuilt-Toner und Refill-Tintenpatronen genannt werden.

Stifte 

Einwegkugelschreiber landen irgendwann im Müll, verschärfen unser Abfallproblem und verbrauchen Rohstoffe. Nutze daher Kugelschreiber, bei denen du die Mine austauschst, wenn diese leer sind. Noch besser sind nachfüllbare Stifte wie beispielsweise Füller mit Tintenkonverter, die du mit dokumentenechter Tinte aus dem Tintenfässchen nachfüllst. Unlackierte Bleistifte sind ebenfalls ökologisch, vor allem, wenn sie aus Bio-Holz oder Recyclingpapier bestehen.


Essen & Trinken

Mit gefülltem Magen arbeitet es sich besser.

Mahlzeiten im Büro kannst du problemlos nachhaltiger gestalten und dadurch die Umwelt im Büro schützen.

Zudem ist Foodsharing im Büro interessant, wenn du mit mehreren Personen zusammenarbeitest:

nachhaltige Lunchbox aus Metall

Glasflaschen statt Plastikflaschen

Plastikflaschen sind praktisch, aber Kunststoffabfälle sind ein riesiges Problem für Umwelt und Klima. Darum ist es ökologisch sinnvoll, immer zu Mehrwegflaschen aus Glas zu greifen und sie mit an den Arbeitsplatz zu nehmen.

Leitungswasser und Tee trinken

Statt Getränke in Flaschen mitzunehmen, kannst du Leitungswasser aus einem Wasserglas trinken oder dir Tee zubereiten. Für letzteres eignet sich besonders gut eine große Teekanne aus Glas mit Siebeinsatz, in den du losen Tee einfüllen kannst. Dadurch vermeidest du Müll, musst seltener Wasser energieintensiv zum Kochen bringen und hast eine ausreichende Menge des Getränks bereitstehen. Alternativ eignen sich eine Thermoskanne und Teebeutel.

Bio-Fairtrade-Kaffee statt Kapseln

In einer Kaffeekapsel sind im Schnitt 6,5 g Kaffeepulver enthalten, aber im Schnitt mit 4 g Verpackung aus Aluminium, Kunststoff und Papier versehen. Ein Irrsinn! Setze lieber auf einen Kaffeevollautomat oder sogar auf den guten alten Filterkaffee und nutze Bio-Fairtrade-Kaffee. Auf diese Weise achtest du auch auf soziale Aspekte beim täglichen Kaffeegenuss.

Essen in wiederverwendbaren Behältern mitbringen

Im Handel findest du tolle, nachhaltige Brotdosen und Thermo-Essensbehälter für deine Mahlzeiten im Büro, wie beispielsweise Lunchboxen aus Edelstahl. Darin Essen mitzunehmen, ist zudem gesünder, als aus Plastikdosen und -behältern zu futtern.

Mehr vegetarisch oder sogar vegan essen und saisonale Produkte aus der Region bevorzugen

Was wir zu Hause, aber auch im Büro essen, hat einen großen Einfluss auf Umwelt und Klima. Saisonale Produkte aus der Region haben klar die Nase vorn, sie müssen keine langen Transportwege zurücklegen und wachsen unter natürlichen Bedingungen. Fleisch und tierische Produkte verursachen einen deutlich höheren CO2-Ausstoß als pflanzliche Nahrungsmittel, außerdem sind für ihre Produktion ein hoher Flächen- und Wasserverbrauch zu verzeichnen, was mehr Ressourcen und Naturräume in Anspruch nimmt. Darum sind vegetarische und besonders vegane Gerichte deutlich besser für Umwelt und Klima.

Foodsharing im Büro

Jedes Nahrungsmittel hat einen ökologischen Fußabdruck. Dennoch werden jährlich laut Umweltbundesamt ein Drittel aller Lebensmittel verschwendet, also weggeschmissen. Dem kannst du im Büro mit mehreren Mitarbeiter:innen entgegenwirken, indem ihr Foodsharing betreibt und dadurch Nahrung vor dem Verderben und Wegwerfen rettet. Das wirkt sich positiv aufs Team aus, ist eine willkommene Abwechslung im Büroalltag und gibt Anregungen für den eigenen Speiseplan.


Arbeitsweg ins Büro

Der Verkehr auf deutschen Straßen verursacht rund ein Fünftel der CO2-Emissionen.

Viel Verkehr entfällt auf Arbeitswege. Allein das ist ein guter Grund, hier ökologische Maßnahmen umzusetzen, wenn es möglich ist:

Fahrradfahrerin steht in der Stadt an Ampel

Zu Fuß, per Fahrrad oder mit E-Bike ins Büro

Laufen und Fahrradfahren sind am umweltfreundlichsten, logisch. Gleichzeitig tust du etwas für deine Fitness und Gesundheit. Alternativ bringt dich ein E-Bike schneller ans Ziel und entlastet dich, falls du viele Steigungen überwinden musst. Wenn dein Arbeitsplatz also nicht zu weit von deiner Wohnung entfernt ist, bieten sich wenigstens warme, trockene Tage an, zu Fuß oder mit dem Drahtesel den Dienst anzutreten.

Öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Der ÖPNV hat so seinen Ruf, trotzdem ist der Umstieg auf denselben eine sinnvolle Entscheidung für Umwelt und Klima. Leider ist der Ausbau des ÖPNV-Netzes und die Taktung in ländlichen Gebieten stark ausbaufähig, doch besonders in Städten und Speckgürteln sind öffentliche Verkehrsmittel eine tolle Alternative. Die Zeit in Bahn, Tram oder Bus kannst du beispielsweise mit Musik hören, Serien schauen, Buch lesen, einem Nickerchen oder oder oder nutzen.

Bleib zu Hause

Wenn für dich die Arbeit im Homeoffice möglich ist, dann nutze es. Dadurch entfällt automatisch der Arbeitsweg, was je nach Fortbewegungsmittel die Umwelt mehr oder weniger entlastet, außerdem sparst du Zeit für andere schöne Dinge.

Das Auto ist für dich unabdingbar -> sparsamer Fahrstil, E-Auto, Fahrgemeinschaften

Weiter Weg, schlechte ÖPNV-Anbindung, zu wenig Fahrradwege: Aus welchem Grund auch immer du auf einen PKW angewiesen bist, es gibt auch hier Möglichkeiten, ökologischer ins Büro zu kommen. Vielleicht kannst du eine Fahrgemeinschaft gründen oder sogar den Umstieg auf ein E-Auto planen und umsetzen. Was auf jeden Fall geht, ist dir einen sparsamen Fahrstil anzugewöhnen und Maßnahmen zum Spritsparen umzusetzen.


Büroausstattung 

Eine gute Ausstattung am Arbeitsplatz ist notwendig, damit du ergonomisch, gesund und effizient arbeiten kannst.

Bei Möbeln und Geräten gibt es Unterschiede, die über ihre Ökologie entscheiden:

Jemand arbeitet am Laptop im Büro am Schreibtisch

Laptop statt Rechner

Ein PC hat einen viel höheren Energieverbrauch als ein Laptop und braucht zusätzliche Ausstattung. Sofern es möglich ist, trenne dich von Tastatur, Monitor und Tower und nutze ein Notebook, mit dem du sogar flexibler arbeiten kannst. Das alte Gerät verkaufst du gegebenenfalls an einen Wiederaufbereiter von Elektronikgeräten, so bleiben die Ressourcen erhalten.

Energiesparende Geräte und Blauer Engel

In Büros sind nicht nur Rechner, Laptops, Drucker und Multifunktionsgeräte im Einsatz, sondern auch Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Kühlschränke, Geschirrspüler usw. Wann immer ein neues Gerät angeschafft werden muss, lohnt es sich, auf den Stromverbrauch zu achten. Hier gibt das Energielabel Auskunft. Bei Geräten mit Standby-Modus sollte für die Kaufentscheidung auch der Stromverbrauch in diesem Modus dem Produktblatt entnommen werden. Sinnvoll sind immer Geräte mit dem Blauen Engel, weil bei der Vergabe verschiedene ökologische Aspekte berücksichtigt werden.

Reparierbare Geräte mit langer Lebensdauer

Jedes Jahr kommt in Deutschland Tonnenweise Elektroschrott zustande. Darum ist es extrem sinnvoll, beim Kauf von Elektrogeräten auf ihre Reparierbarkeit zu achten. Außerdem hilft eine Recherche zur Haltbarkeit von Geräten, Nutzer- und Kundenerfahrung aus dem Internet helfen bei der Einschätzung.

Netzwerkdrucker und Multifunktionsgeräte statt mehrere Geräte

Weniger Geräte im Büro bedeuten weniger verbrauchte Rohstoffe und weniger Stromverbrauch. Arbeitest du mit mehreren Personen zusammen, solltet ihr – wie bereits erwähnt – gemeinsam auf einen Netzwerkdrucker zugreifen, statt mehrere Drucker aufzustellen. Sinnvoll ist auch, Multifunktionsgeräte einzelnen Geräten vorzuziehen.

Nachhaltige Büromöbel

Für Möbel müssen einige Ressourcen aufgewendet werden. Für den Umweltschutz solltest du auf Büromöbel zurückgreifen, die umweltschonend hergestellt werden. Außerdem ist es klug, Möbel zu kaufen, die in Deutschland oder in der EU produziert werden, damit umweltbelastende Transportwege möglichst kurz ausfallen. Das Material für die Möbel sollte möglichst aus Bio-Holz oder recycelten Materialien bestehen. Wichtig ist auch, auf gute, langlebige Qualität zu setzen, so hält beispielsweise der Qualitäts-Bürostuhl zehn und mehr Jahre, der minderwertige vielleicht nur 18 Monate. Letzterer ist die Rohstoffe und die Energie nicht wert, die in ihm stecken. 

Grünpflanzen im Büro

Pflanzen wandeln CO2 in Sauerstoff um, filtern Schadstoffe aus der Luft und reichern die Raumluft mit Feuchtigkeit an. All das verbessert die Luftqualität im Büro. Das bessere Raumklima, aber auch der pure Anblick von Grünpflanzen wirken stressreduzierend und motivierend. Grünpflanzen steigern das Wohlbefinden im Homeoffice, im Betrieb und im Unternehmen. Ich rate dir zu Drachenbaum, Grünlilie, Kentiapalme, Yuccapalme, Bogenhanf und Efeutute. Sie sind pflegeleicht und verzeihen Fehler und längere Abwesenheit.


Verhalten im Büroalltag

Wie wir uns Verhalten und Dinge ausführen, machen bei der ökologischen Einschätzung von Büroarbeit große Unterschiede.

Entscheide dich doch einfach, verantwortungsvoll zu handeln, wann immer es sich an und rund um deinen Arbeitsplatz anbietet:

Fenster mit bepflanztem Blumenkasten und blühenden Blumen

Bewusst und sparsam mit dem Drucker umgehen

Nutze den Duplexdruck, wann immer es geht. Ein Blatt Papier hat nunmal zwei Seiten, die man perfekt durch doppelseitiges Drucken bedrucken kann. Aktiviere außerdem den Toner-/Tinten-Sparmodus, wenn es das zu druckende Dokument erlaubt. Generell solltest du sparsam drucken, dazu findest du viele Tipps im verlinkten Beitrag.

Papier sparen

Doppelseitiges Drucken habe ich bereits erwähnt. Doch es gibt noch einige Möglichkeiten, um Papier einzusparen. Fehldrucke bleiben leider meist nicht aus, nutze sie als Schmierzettel und für interne Kopien, wenn der Datenschutz dir keinen Strich durch die Rechnung macht. Vieles kann heute auch ganz ohne Papier geregelt werden. Das bedeutet, dass alles, was geht, digitalisiert stattfinden sollte. Es gibt Unternehmen, die das ehrgeizige Ziel haben, ein papierloses Büro zu erreichen. Infos dazu findest du im Internet.

Auf richtiges Recyceln achten

Ob Papier, Glas, Plastikmüll oder Elektroschrott: Richtig zu recyceln ist in Anbetracht der Rohstoffknappheit und der endlichen Ressourcen der Erde extrem wichtig. Stelle passende Behälter für Abfall auf, damit dieser perfekt recycelt werden kann. Sorge dafür, dass die verschiedenen Abfälle in die richtigen Tonnen entsorgt werden und prüfe, wie an deinem Wohnort Elektroschrott ins Recycling gegeben werden kann. Druckerpatronen und Tonerkartuschen sind auch Elektroschrott, den du in Sammelsysteme geben kannst. Am besten entscheidest du dich für Sammelsysteme, die dafür sorgen, dass Originalkartuschen wiederaufbereitet und erneut genutzt werden, wie beispielsweise hier

Kein ToGo-Kaffee

Darüber wurde schon viel geschrieben, darum halte ich mich kurz. Becher-Müll von ToGo-Kaffee ist überflüssig. Nutze lieber einen ökologischen Thermobecher mit deinem eigenen Kaffee oder Tee, wenn du unterwegs nicht darauf verzichten möchtest. Oder setze dich in ein Café und genieße deinen Cappuccino aus einer klassischen Tasse und verbringe die Zeit als kraftspendende Ruheinsel. 

Online-Meetings statt Anreise

Nicht alle, aber viele Meetings müssen nicht vor Ort sein, sondern können problemlos online stattfinden. Damit sparst du dir und der Umwelt weite Wege, die Sprit, Energie und zusätzlich Zeit in Anspruch nehmen. Seit dem Beginn der Pandemie hat sich ja gezeigt, dass das eine gute Alternative ist. Falls du doch ein Meeting in persona wahrnehmen musst, nutze umweltschonende Reisemöglichkeiten wie die Bahn oder gleiche die entstandenen CO2-Emissionen aus.

Kein oder weniger Take-Out-Food und bestelltes Essen

Außerhalb des Büros Essen zu kaufen ist bequem, ist aber mit viel Müll verbunden. Ähnlich sieht es bei Mahlzeiten von Lieferdiensten aus. Stattdessen könntet ihr, wenn es der Betrieb zulässt, (abwechselnd) gemeinsam in der Büroküche kochen, was zusätzlich das Gemeinschaftsgefühl stärkt und Spaß macht. Oder ihr bringt Essen von zu Hause für alle mit oder jeder für sich. Gibt es eine Kantine, ist dort zu essen eine prima Alternative. Und wenn es die Zeit zulässt, ist ein Restaurantbesuch zwischendurch nicht verkehrt.

Statt Papierhandtücher und Küchenrolle wiederverwendbare Lappen und Handtücher

Vermiedener Müll ist der beste Müll. Darum ist es ökologisch, Handtücher und Lappen anzuschaffen, statt Küchenrolle und Papierhandtücher zu benutzen. So sparst du bzw. spart dein Betrieb obendrein Geld, das anderweitig besser eingesetzt werden kann. 

Ökologische Putzmittel und Zubehör

Büroräume brauchen regelmäßige Pflege und Reinigung. Zum Putzen eignen sich umweltschonende Putzmittel aus Hausmitteln oder sanfte Öko-Reiniger aus dem Handel genauso gut und sogar besser wie scharfes Zeug. Einfache Rezepte für selbstgemischte Putzmittel findest du am Ende des verlinkten Beitrags zum Ausdrucken. Nutze außerdem Baumwolllappen statt Plastikschwämme und Öko-Bürsten mit Holzgriff und Naturborsten statt Plastikbürsten.

Geräte warten und pflegen

Viele Geräte benötigen eine regelmäßige Wartung und Pflege, wenn sie möglichst lange zufriedenstellend funktionieren sollen. Dazu zählen Drucker, Multifunktionsgeräte, Kühlschränke mit Gefrierfach (abtauen!), die Spülmaschine usw. Falls sich im Team niemand dafür verantwortlich fühlt, solltet ihr miteinander darüber sprechen und gegebenenfalls den Chef hinzuziehen, damit das künftig geregelt ist. Jedes Gerät, das möglichst lange verwendet werden kann, schont die Rohstoffvorräte unseres Planeten.

Umweltfreundliche Suchmaschine nutzen 

Google ist die meistgenutzte Suchmaschine und manchmal geht’s auch nicht ohne. Alternativ und nachhaltiger sind umweltfreundliche Suchmaschinen und eine Möglichkeit für dich, mühelos etwas Gutes für den Umweltschutz zu tun. Ecosia ist beispielsweise eine Suchmaschine, die Bäume pflanzt.

Musik herunterladen und abspielen statt streamen

Musik, die als Download abgespielt wird, unterbricht den andauernden Datenstrom von Streaming-Diensten zu dir, was auf Dauer betrachtet deutlich den Energieverbrauch reduziert. 

Fensterbretter, Balkone und Dachterrassen bepflanzen

Insektensterben ist kein Mythos. So ist beispielsweise in den letzten drei Jahrzehnten die Biomasse an Fluginsekten in Schutzgebieten Nordwestdeutschlands um 75 Prozent zurückgegangen, nachzulesen in einer Studie des Entomologischen Vereins Krefeld von 2017. Mach dein Büro grüner und stelle auf Fensterbretter, Balkone und Dachterrassen für Insekten wertvolle, einheimische Blühpflanzen in Blumenkästen und Töpfen auf. Du unterstützt dadurch Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten und hast zusätzlich selbst einen schönen Anblick, der dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sensibilisieren

Damit sich möglichst viele in Unternehmen dem Ziel grünes Büro widmen, hilft es, wenn alle Mitarbeiter sensibilisiert werden. Ansprechende, humorvolle Aushänge und Erinnerungen helfen, dass die nachhaltigen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. So kann beispielsweise ein Hinweis im Vorratsraum und beim Drucker aufs erwünschte Verringern von Papierverbrauch helfen, dass nur das Nötigste gedruckt wird. Dafür und zum Erinnern ans Licht ausschalten haben wir am Ende des Beitrags zwei gratis Hinweisschilder zum Download und Ausdrucken vorbereitet. Darüber hinaus kannst du anregen, dass einzelne Mitarbeiter für einzelne Bereiche Verantwortung übernehmen; klingt jetzt ein wenig nach Grundschule, aber wieso sollte nicht wöchentlich ein Kollege darauf achten, dass überall das Licht ausgemacht wird? Oder dass die Abfallbehälter richtig benutzt werden?

Fazit – Das grünen Büro bietet viele Chancen

Die Fülle der Möglichkeiten für Umweltschutz im Büro beweist, dass die einzelnen Maßnahmen in Summe riesige positive Auswirkungen haben. Ob die Reduzierung des Energieverbrauchs, wassersparende Maßnahmen, die Auswahl nachhaltiger Büromaterialien, der Umgang mit Nahrungsaufnahme, Arbeitswegen und Büroausstattung, hier kann jeder Büromensch das herauspicken, wozu er sich in der Lage fühlt. 

Ich würde mich sehr freuen, wenn du meine Tipps zum Umweltschutz im Büro in die Welt hinaus trägst, damit immer mehr Leute verantwortungsvoll handeln!

Downloads für dich! – Hinweisschilder zum Runterladen & Ausdrucken

Damit im Büro alle daran denken, das Licht auszumachen und sparsam mit Papier umzugehen, haben wir zwei Grafiken für euch erstellt. Viel Freude mit den Freebies!

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EDV Worms Tintenmarkt Banner

Titelbild: © halfpoint / adobestock.com