Der Herbst ist eine entscheidende Zeit für Gärtner und Gärtnerinnen, die ihren Garten nachhaltig und ökologisch gestalten möchten. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Nun kannst du deinen Garten winterfest machen, dir manche Arbeit sparen und gleichzeitig Lebensraum für Tiere und Insekten schaffen – denn weniger ist oft mehr!
In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit nachhaltiger Gartenarbeit im Herbst deinen Garten ökologisch auf den Winter vorbereitest, Pflanzen und Tiere schützt und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leistest. Wir werden Themen wie das Pflanzen von heimischen Gehölzen und Stauden, das Anlegen von Benjeshecken, das Belassen von Laub und Stauden und das Einrichten von Winterquartieren für Tiere behandeln. So wird dein Garten auch im Winter ein Ort der Biodiversität und der natürlichen Schönheit.
Laub im Garten: Ein natürlicher Helfer im Herbst
Ein wichtiger Schritt im Herbst für einen naturfreundlichen Garten ist, das Laub liegen zu lassen. Oftmals wird das Laub im Garten als störend empfunden und daher entsorgt. Doch das Laub hat viele wichtige Funktionen und sollte daher nicht nur im Naturgarten, sondern in jedem Garten liegen gelassen werden.
Darum solltest du Laub nicht entfernen:
- Das Laub bildet eine schützende Decke auf dem Boden und bietet vielen Tieren wie Insekten, Amphibien und Kleinsäugern wie Igeln einen wichtigen Lebensraum und Schutz vor Kälte und Fressfeinden.
- Das Laub verrottet mit der Zeit und wird zu Humus. Dieser Humus verbessert die Bodenstruktur und versorgt die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen.
- Eine Schicht aus Laub auf dem Boden schützt vor Erosion durch Wind und Regen.
Es gibt jedoch selbst im Naturgarten Bereiche, in denen es besser ist, das Laub zu entfernen und es an anderer Stelle im Garten zu verteilen oder auf einen Komposthaufen zu geben:
- Laub kann auf Pfaden und Wegen rutschig werden und somit ein Sturzrisiko darstellen. Daher sollte die Laubschicht hier regelmäßig entfernt werden.
- Eine dicke Schicht Laub auf dem Rasen kann das Gras ersticken und zu Schimmelbildung führen. Deshalb ist es ratsam, das Laub von Rasenflächen zu entfernen oder zumindest zu dünnen, so dass das Gras darunter atmen kann.
- Zu viel Laub im Teich oder in anderen Gewässern kann das Wasser sauerstoffarm und trüb machen und so die darin lebenden Tiere und Pflanzen schädigen. Deshalb solltest du das Laub hier regelmäßig entfernen.
- Einige Pflanzen, insbesondere junge oder empfindliche Pflanzen, können unter einer zu dicken Schicht Laub leiden. Daher sollte das Laub von diesen Pflanzen vorsichtig entfernt werden.
- Eine dicke Laubschicht kann die Keimung von Gemüse und anderen Pflanzen beeinträchtigen. Deshalb ist es eventuell notwendig, das Laub im Nutzgarten-Bereich von Gemüsebeeten zu entfernen.
- Auf Magerwiesen sollte das Laub im Herbst idealerweise im Naturgarten entfernt werden, um die speziellen Bedingungen dieses Lebensraums zu erhalten. Eine Magerwiese ist ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere, die an nährstoffarme Bedingungen angepasst sind. Wenn Laub auf der Wiese verrottet, erhöht es die Nährstoffe im Boden, was für die spezialisierten Pflanzenarten, die in Magerwiesen vorkommen, nachteilig sein kann. Diese Pflanzen sind an nährstoffarme Bedingungen angepasst und können von nährstoffliebenden Pflanzen verdrängt werden, wenn der Nährstoffgehalt im Boden ansteigt. Das Entfernen des Laubs hilft also dabei, die speziellen Bedingungen einer Magerwiese zu erhalten.
Wenn du das Laub im Garten liegen lässt, trägst du also aktiv zum Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt bei und verbesserst gleichzeitig die Bodenqualität in deinem Garten.
Schonender Rückschnitt im Herbst für Tier- und Pflanzenschutz
Der Herbst mag vielleicht die Zeit sein, in der viele Gärtner anfangen, ihre Gärten für den Winter vorzubereiten, aber das bedeutet nicht, dass alles zurückgeschnitten werden muss. Tatsächlich ist es aus mehreren Gründen besser, sich am Naturgarten zu orientieren und den Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern im Herbst auf ein Minimum zu beschränken:
- Viele Tiere, darunter Vögel und Insekten, nutzen Bäume und Sträucher als Versteck- und Überwinterungsplätze. Ein starker Rückschnitt würde diesen Tieren den notwendigen Lebensraum nehmen. Zum Beispiel bauen einige Vögel Nester in dichten Sträuchern, und viele Insekten überwintern in der Rinde von Bäumen oder im abgestorbenen Holz.
- Ein starker Rückschnitt im Herbst kann die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge machen. Offene Schnittstellen können Eintrittspforten für Pilze und andere Krankheitserreger sein. Außerdem benötigen die Pflanzen die Energie, die in den Zweigen und Blättern gespeichert ist, um über den Winter zu kommen.
Vorschlag: Wenn ein Rückschnitt notwendig ist, z.B. weil Äste abgestorben sind oder eine Gefahr darstellen, sollte dieser so schonend wie möglich durchgeführt werden. Entferne nur das notwendige Material und versuche, die natürliche Form der Pflanze so gut wie möglich zu erhalten. Ob Naturgarten oder nicht, informiere dich im Zweifel gut oder lass dich fachkundig beim Rückschnitt unterstützen.
Lebensraum schaffen: Benjeshecke als naturnaher Sichtschutz
Im Herbst, wenn viele Gartenarbeiten anfallen, ist auch die perfekte Zeit, um eine Benjeshecke anzulegen. Dabei handelt es sich um eine Hecke, die aus aufgeschichtetem Baum- und Strauchschnitt besteht, also aus dem toten Holz, das beim Zurückschneiden der Bäume und Sträucher im Garten anfällt.
Die Benjeshecke bietet zahlreiche Vorteile. Sie ist ein wichtiger Lebensraum für viele Insekten, Kleintiere und Pilze, schützt den Boden vor Wind und Erosion und hilft dabei, organisches Material sinnvoll zu verwerten. Sie ist daher nicht nur im Naturgarten wertvoll.
So legst du eine Benjeshecke an:
Sammle im Herbst beim Baumschnitt und Strauchschnitt das anfallende Material und schichte es locker auf, um eine Hecke zu formen. Die Hecke kann in Höhe und Breite variieren, üblich sind jedoch 1-2 Meter Höhe und 1-2 Meter Breite. Wichtig ist, dass du die Materialien nicht zu dicht schichtest, damit genug Raum für Tiere und Pflanzen bleibt. Eine gewisse Unordnung ist sogar erwünscht, da sie die Biodiversität fördert.
Mit der Zeit wird die Benjeshecke zusammenfallen und verrotten. Daher solltest du die Hecke regelmäßig mit neuem Material auffüllen.
Durch das Anlegen einer Benjeshecke kannst du den im Herbst anfallenden Baum- und Strauchschnitt sinnvoll nutzen, um die Biodiversität in deinem Garten zu fördern und einen wertvollen Lebensraum für heimische Tiere zu schaffen.
Natürliche Winterquartiere: Reisig- und Laubhaufen als Unterschlupf für Tiere
Im Herbst, wenn die Blätter fallen und teils auch Gehölze zurückgeschnitten werden, fällt im Garten Material an, das du sinnvoll nutzen kannst. Neben dem Anlegen einer Benjeshecke kannst du auch Reisighaufen und Laubhaufen im Garten aufschichten.
Reisighaufen bestehen aus Ästen und Zweigen, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Sträuchern anfallen. Ein solcher Haufen bietet vielen Tieren einen idealen Unterschlupf für den Winter. Insekten, Spinnen, aber auch Kleinsäuger wie Igel oder Amphibien finden hier Schutz vor Kälte und Fressfeinden.
Laubhaufen hingegen bestehen aus dem Laub, das im Herbst von den Bäumen fällt. Auch sie bieten vielen Tieren einen wichtigen Lebensraum. Zudem schützen sie den Boden vor Austrocknung und Erosion und fördern das Bodenleben, da das Laub im Laufe der Zeit verrottet und zu Humus wird.
Es ist möglich, Reisig und Laub zu mischen, aber es ist auch gängig, separate Haufen für jedes Material anzulegen. Beide Methoden haben ihre Vorteile:
- Ein separater Reisighaufen bietet einen idealen Unterschlupf für Tiere, die eine trockenere und luftigere Umgebung bevorzugen, wie z.B. Igel.
- Ein separater Laubhaufen bietet einen idealen Lebensraum für andere Tiere, wie z.B. Amphibien, die eine feuchtere Umgebung bevorzugen.
- Ein gemischter Haufen aus Reisig und Laub kann eine breitere Palette von Lebensräumen für verschiedene Tierarten bieten und somit die Biodiversität im Garten fördern.
Es hängt also von den Zielen des Gärtners und den spezifischen Bedingungen des Gartens ab, welche Methode besser geeignet ist. Wenn dein Garten groß genug ist, kann es sinnvoll sein, dass du sowohl separate als auch gemischte Haufen anlegst, um eine Vielzahl von Lebensräumen für verschiedene Tierarten zu schaffen. Es ist auch ratsam, die Haufen an verschiedenen Stellen im Garten anzulegen, um verschiedenen Tierarten geeignete Lebensräume zu bieten.
So legst du Reisighaufen und Laubhaufen an:
Sammle das anfallende Material und schichte es an einer geeigneten Stelle im Garten auf. Die Haufen sollten nicht zu groß sein, etwa 1-2 Meter im Durchmesser und in der Höhe. Auch hier gilt: Eine gewisse Unordnung ist erwünscht, da sie die Biodiversität fördert.
Das Anlegen von Reisighaufen und Laubhaufen ist eine einfache und effektive Möglichkeit, um den im Herbst anfallenden Gartenabfall sinnvoll zu nutzen und gleichzeitig die Biodiversität im Garten zu fördern.
Naturschutz im eigenen Garten: Warum Stauden im Herbst stehen gelassen werden sollten
Ein weiterer wichtiger Punkt für die Herbstpflege eines naturfreundlichen Gartens ist das Nicht-Zurückschneiden der Stauden. Viele Gärtner neigen dazu, ihre Stauden im Herbst zurückzuschneiden, um den Garten „aufzuräumen“. In einem naturnahen Garten ist es jedoch besser, die Stauden stehen zu lassen.
Gründe für das Nicht-Zurückschneiden von Stauden:
- Viele Insekten, wie zum Beispiel Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer, überwintern in den trockenen Stängeln und Blättern der Stauden. Wenn diese Pflanzenreste entfernt werden, verlieren diese Tiere ihren Lebensraum.
- Die trockenen Pflanzenteile schützen die Wurzeln der Stauden vor Frost. Wenn der oberirdische Teil der Pflanze entfernt wird, sind die Wurzeln ungeschützt und können durch Frost beschädigt werden.
- Viele Stauden haben Samen, die für Vögel eine wichtige Nahrungsquelle im Winter darstellen. Wenn die Stauden zurückgeschnitten werden, verlieren die Vögel diese Nahrungsquelle.
- Die trockenen Stauden können im Winter eine ganz eigene, raue Schönheit haben, besonders wenn sie mit Raureif oder Schnee bedeckt sind.
Es ist also besser, die Stauden im Herbst nicht zurückzuschneiden, ganz nach dem Vorbild des Naturgartens. Im Frühling, wenn die neuen Triebe zu wachsen beginnen, können die trockenen Pflanzenteile dann entfernt werden. So trägst du aktiv zum Schutz der heimischen Tierwelt bei und hilfst gleichzeitig den Pflanzen, gut über den Winter zu kommen.
Förderung der Biodiversität: Heimische Gehölze und Stauden pflanzen
Der Herbst ist eine hervorragende Zeit, um heimische Gehölze und Stauden zu pflanzen. Heimische Pflanzen sind an das lokale Klima und die Tierwelt angepasst und unterstützen daher die Biodiversität in deinem Garten.
Gehölze, also Bäume und Sträucher, bieten wichtige Lebensräume und Nahrung für viele Tierarten, wie Vögel und Insekten. Heimische Arten wie die Gemeine Liguster (Ligustrum vulgare), der Holunder (Sambucus nigra) oder die Eberesche (Sorbus aucuparia) sind besonders wertvoll für die heimische Fauna.
Auch Stauden, also mehrjährige krautige Pflanzen, sind wichtige Bestandteile eines naturnahen Gartens. Sie bieten Nahrung für Insekten, schützen den Boden vor Erosion und sind oft auch sehr pflegeleicht. Beispiele für heimische Stauden sind das Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica), die Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) oder der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis).
Beim Pflanzen von Gehölzen und Stauden ist es wichtig, auf den richtigen Standort und Bodenbedingungen zu achten. Nicht jede Pflanze eignet sich für jeden Standort. Einige Pflanzen benötigen viel Sonne, andere kommen besser mit Schatten zurecht. Auch die Bodenbeschaffenheit, also ob der Boden eher sandig, lehmig oder humusreich ist, spielt eine wichtige Rolle.
Es ist auch ratsam, die Pflanzen nicht zu tief zu setzen und den Boden gut zu lockern. Nach dem Pflanzen solltest du gründlich wässern und eventuell eine Schicht Mulch auftragen, um den Boden vor Frost und Austrocknung zu schützen und das Bodenleben zu fördern.
Heimische Gehölze und Stauden sind ein wichtiger Bestandteil eines naturnahen Gartens und tragen dazu bei, die Biodiversität in deinem Garten zu fördern und einen Lebensraum für heimische Tierarten zu schaffen.
Frühling im Herbst pflanzen: Blumenzwiebeln für ein blühendes Frühjahr
Ein weiterer wichtiger Schritt für die Herbstpflege deines naturnahen Gartens ist das Pflanzen von Blumenzwiebeln. Der Herbst ist die ideale Zeit, um Zwiebeln von Frühlingsblumen wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen in den Boden zu setzen. Wenn du diese Zwiebeln im Herbst pflanzt, geben sie dir im Frühjahr eine farbenfrohe Blütenpracht und vor allem unseren Insekten wertvolle Nahrung.
Es ist jedoch wichtig, dabei auf nachhaltige und naturnahe Auswahl der Pflanzen zu achten. Viele handelsübliche Zwiebelpflanzen können mit Pestiziden behandelt sein oder stammen von nicht-nachhaltiger Produktion. Daher ist es empfehlenswert, auf Bio-Blumenzwiebeln zurückzugreifen und heimische Arten zu bevorzugen. Heimische Pflanzen sind an das lokale Klima und die Bodenverhältnisse angepasst und fördern die heimische Tierwelt, insbesondere Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.
Auch die Pflanztiefe und der Pflanzabstand sollten beachtet werden, da jede Pflanzenart spezifische Anforderungen hat. Generell gilt: Je größer die Zwiebel, desto tiefer sollte sie gepflanzt werden. Als Faustregel gilt, dass die Pflanztiefe etwa doppelt so hoch sein sollte wie die Höhe der Zwiebel.
Zum Schluss ist es auch wichtig, die Zwiebeln in gut drainierten Boden zu pflanzen, um Fäulnis zu vermeiden, und sie mit einer Schicht Mulch beispielsweise aus Laub zu bedecken, um sie vor Frost zu schützen und das Bodenleben zu fördern.
Das Pflanzen von Blumenzwiebeln im Herbst ist also ein einfacher Weg, um sicherzustellen, dass dein Garten im Frühjahr in voller Blüte steht und gleichzeitig die heimische Tierwelt unterstützt.
Nachdem wir nun wissen, wie und warum wir Blumenzwiebeln im Herbst pflanzen sollten, hier eine Liste von 15 Frühblühern, die deinen Garten im Frühjahr in ein Farbenmeer verwandeln können:
Frühblüher | Lateinischer Name | Blütezeit |
Schneeglöckchen | Galanthus | Januar – Februar |
Winterling | Eranthis hyemalis | Februar – März |
Krokus | Crocus | Februar – März |
Blaustern | Scilla | Februar – April |
Märzenbecher | Leucojum vernum | März – April |
Buschwindröschen | Anemone nemorosa | März – April |
Lungenkraut | Pulmonaria | März – Mai |
Schlüsselblume | Primula veris | April – Mai |
Gänseblümchen | Bellis perennis | April – Oktober |
Veilchen | Viola | April – Mai |
Narzisse | Narcissus | März – April |
Tulpe | Tulipa | April – Mai |
Hyazinthe | Hyacinthus | April – Mai |
Goldlack | Erysimum cheiri | April – Mai |
Vergissmeinnicht | Myosotis | April – Mai |
Bodenpflege im Herbst: Gründüngung für einen gesunden Gartenboden
Ein wesentlicher Schritt für einen naturnahen und umweltfreundlichen Garten im Herbst ist das Aussäen von Gründüngung. Sie ist aber vor allem für (Gemüse-)Beete und andere kultivierte Bereiche des Gartens sinnvoll, wo eine Verbesserung der Bodenstruktur und Nährstoffversorgung erreicht werden möchte.
Gründüngungspflanzen, wie beispielsweise Klee, Lupinen oder Phacelia, sind eine schöne, natürliche Ergänzung zu deinem Garten und äußerst nützlich.
Im Herbst ausgesät, bedecken sie den Boden über den Winter, schützen ihn vor Erosion, verbessern die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Sie helfen dabei, Nährstoffe im Boden zu binden und zu speichern, die ansonsten über den Winter ausgewaschen werden könnten. Im Frühjahr werden die Pflanzen dann einfach eingearbeitet, womit zusätzlicher wertvoller Humus in den Boden eingebracht wird.
Das Aussäen von Gründüngung ist also nicht nur ein wichtiger Schritt, um deinen Garten auf den Winter vorzubereiten, sondern auch, um eine gesunde Bodenstruktur und Nährstoffversorgung für das nächste Jahr zu gewährleisten. Ein naturnaher Garten fängt beim Boden an, und die Gründüngung ist ein einfacher, aber effektiver Weg, diesen nachhaltig zu pflegen.
Beachte aber, dass in einem naturnahen Garten spezielle Bereiche wie Magerwiesen oder andere spezifische Biotope vorhanden sein können. In diesen speziellen Bereichen ist es nicht notwendig und auch nicht sinnvoll, eine Gründüngung auszusäen, da dies die speziellen Bedingungen verändern und die dort lebenden Pflanzen und Tiere verdrängen könnte.
Tierfreundlicher Garten im Winter: So schaffst Du sichere Winterquartiere
Ein wichtiger Aspekt bei der Herbstpflege eines naturfreundlichen Gartens ist die Bereitstellung von Winterquartieren für Tiere. Viele Tiere, wie Insekten, Vögel und Kleinsäugern, sind auf geeignete Verstecke im Winter angewiesen, um sich vor Kälte und Fressfeinden zu schützen. Durch das Stehenlassen von Stauden, das Anlegen von Reisig- und Laubhaufen sowie das Vermeiden von starkem Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern und anderen Maßnahmen, wie bereits in den vorherigen Abschnitten besprochen, wird bereits einiges für die Bereitstellung von Winterquartieren für Tiere getan.
Es gibt jedoch noch weitere Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um den Tieren im Garten zu helfen:
- Nistkästen und Insektenhotels
Das Aufhängen von Nistkästen und das Aufstellen von Insektenhotels bietet Vögeln und Insekten zusätzliche Möglichkeiten, um sich vor der Kälte zu schützen. - Totholz liegen lassen
Totholz, also abgestorbene Äste und Baumstämme, sollte im Garten liegen gelassen werden. Es bietet vielen Tieren, wie Insekten und Pilzen, einen Lebensraum und trägt zur Förderung der Artenvielfalt bei. - Wasserstelle
Eine Wasserstelle im Garten, die nicht zufriert, ist im Winter eine wichtige Trinkquelle für Vögel und andere Tiere. - Igelhaus
Ein Igelhaus im Garten aufstellen. Es bietet Igeln einen sicheren und warmen Platz zum Überwintern. Wichtig ist, dass das Igelhaus an einem ruhigen und trockenen Platz aufgestellt und mit Laub oder Stroh ausgelegt wird. Hier findest für deine Igel eine Bauanleitung für ein Igelhaus. - Vogelfutterhaus
Ein Vogelfutterhaus im Garten aufstellen. Dies stellt sicher, dass die Vögel auch im Winter genügend Nahrung finden. Es ist wichtig, das Futterhaus regelmäßig zu reinigen und mit geeignetem Futter zu befüllen.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen kannst du aktiv zum Schutz der heimischen Tierwelt beitragen und gleichzeitig den Garten naturnah und artenreich gestalten.
Ein Winter voller Leben: Dein Beitrag zählt
Der Herbst ist nicht nur eine Zeit des Abschieds von der warmen Jahreszeit, sondern auch eine Zeit der Vorbereitung und des Neuanfangs. Mit ein wenig Planung und einigen einfachen, aber effektiven Maßnahmen kannst du deinen Garten nicht nur auf den Winter vorbereiten, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Biodiversität und zum Schutz unserer heimischen Tierwelt leisten.
Denke daran, dass jede noch so kleine Aktion zählt und einen Unterschied macht. Dein Garten kann ein Zufluchtsort für Tiere im Winter sein und gleichzeitig ein Ort, an dem du dich entspannen und die Schönheit der Natur genießen kannst, auch wenn es kalt ist. Mit den hier vorgestellten Tipps und Techniken bist du bestens gerüstet, um deinen Garten nachhaltig und ökologisch auf den Winter vorzubereiten. Viel Erfolg und Freude bei der Gartenarbeit!