Die kühlen Monate stellen uns vor die Aufgabe, es warm und gemütlich zu haben, ohne der Umwelt zu sehr zu schaden. In diesem Beitrag schauen wir uns an, wie du während der Heizperiode nachhaltig heizen kannst. So sparst du Energie, senkst die Heizkosten und leistest einen Beitrag zum Umweltschutz, ohne frieren zu müssen. Versprochen!

Heizperiode in Deutschland: Wann wird geheizt?

Traditionell beginnt die Heizperiode in Deutschland mit dem 1. Oktober und endet am 30. April. Während dieser sieben Monate erlebt das Land Temperaturen, die oft unter 12 Grad Celsius fallen, was das Heizen unerlässlich macht. Doch das Heizen beansprucht Energie. In Deutschland fallen mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs aufs Heizen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, das Heizen zu optimieren.

Du willst noch mehr Heizkosten sparen? Lies unseren Beitrag 9 effektive Tipps zum Heizkosten sparen und Umwelt entlasten

Wie warm soll geheizt werden?

Auch wenn man das Klima und seinen Geldbeutel im Blick hat, sollte es mit der Sparsamkeit beim Heizen nicht übertrieben werden. Es gibt für Mietwohnungen zudem verbindliche Regeln.

In Deutschland stehen Vermieter in der Pflicht, sie müssen laut Gesetz dafür sorgen, dass folgende Mindesttemperaturen in Mietwohnungen erreicht werden können:

  • Wohnräume: mindestens 20°C
  • Badezimmer: mindestens 22°C
  • Küchen und Flure: keine spezifische Mindesttemperatur, aber sie sollten beheizbar sein

Diese Temperaturen gelten für den Zeitraum zwischen 6:00 und 22:00 Uhr. Nachts, zwischen 23:00/24:00 und 6:00 Uhr, müssen die Räume auf 18°C geheizt werden können.

Natürlich hast du die Freiheit, weniger einzuheizen, sofern du sicherstellst, dass dein Heizverhalten nicht die Wohnung oder dein Haus beschädigt. Heizt du gar nicht ein und es kommt zu anhaltenden Temperaturen unter 0°C, können beispielsweise Wasserleitungen platzen. Zu wenig beheizte Räume erhöhen zudem das Schimmelrisiko.

Infobox: Du sparst 6 Prozent Energie, wenn du die Heiztemperatur um nur 1°C absenkst!

Temperatureinstellung: Was bedeuten die Zahlen auf dem Thermostat?

Die Zahlen auf einem Heizungsthermostat stehen in der Regel für unterschiedliche Temperaturstufen. Üblicherweise steht die Zahl 3 für etwa 20°C, jede Stufe darüber oder darunter ändert die Raumtemperatur um etwa 4°C. Die genaue Temperatur kann je nach Modell und Hersteller variieren. Es ist sinnvoll, die Bedienungsanleitung des Thermostats zu überprüfen, um die genaue Bedeutung der Zahlen zu verstehen. Im Allgemeinen gilt folgendes:

  • Stufe 1 – 12°C
  • Stufe 2 – 16°C
  • Stufe 3 – 20°C
  • Stufe 4 – 24°C
  • Stufe 5 – 28°C

Richtig heizen und lüften: Wie vermeide ich Schimmel?

Zu niedrige Raumtemperaturen und andere Faktoren können Schimmelbildung begünstigen, was sowohl deiner Wohnung oder deinem Haus, als auch deiner Gesundheit schaden kann. Darum ist es wichtig, ein paar Tipps während der Heizperiode zu kennen. Du kannst auch direkt zur Kurzfassung der Tipps springen:

Raumtemperatur
Wir empfehlen, alle Räume sowohl tagsüber als auch nachts auf eine Mindesttemperatur von 16°C zu heizen. Bei der Wahl der Temperatur solltest du die Bausubstanz berücksichtigen. Falls diese eher schlecht ist, könnte eine höhere Temperatur nötig sein, um Schimmelbildung zu verhindern.

Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit spielt eine bedeutende Rolle beim Schimmelrisiko: Kalte Raumluft kombiniert mit hoher Luftfeuchtigkeit erhöht die Schimmelgefahr. Auch hierbei ist die Bausubstanz ein entscheidender Faktor. Es ist wichtig, die Luftfeuchtigkeit so zu regulieren, dass sie über längere Zeit nicht über 50 Prozent liegt. Ein Hygrometer gibt Aufschluss über die Luftfeuchtigkeit.

Lüften
Um die Luftfeuchtigkeit unter Kontrolle zu halten, lüfte mehrmals täglich für jeweils einige Minuten quer. Querlüften und Stoßlüften sind auch dann erforderlich, wenn die Fenster beschlagen sind.

Lüfte direkt nach dem Duschen oder Baden, nach dem Kochen und die Schlafräume nach dem Aufstehen. Je kälter die Außentemperatur, desto kürzer, dafür häufiger solltest du lüften. Bei 0°C oder darunter reichen 3-5 Minuten, bei milderem Wetter bis zu 15 Minuten. Drehe dabei die Thermostate aus und danach wieder an, sofern du keine Fußbodenheizung hast.

Zur Erinnerung: Stoßlüften und Querlüften verhindern im Gegensatz zu längeren Zeiten mit gekippten Fenstern das Auskühlen der Wände. Ausgekühlte Wände begünstigen Schimmel und du benötigst mehr Energie zum Aufheizen der Räume.

Außenwände
Stelle Möbel mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern vor Außenwände, damit die Heizungsluft alle Ecken und Wände erreichen kann. Bleiben Außenwände kalt, setzt sich die Luftfeuchtigkeit auf ihnen nieder und es könnte schimmeln.

Temperaturunterschiede zwischen Räumen
Vermeide große Temperaturunterschiede zwischen Räumen. Falls das für dich nicht möglich ist, halte die Türen geschlossen, um zu verhindern, dass warme, feuchte Luft in kühlere Räume gelangt und das Schimmelrisiko erhöht.

Alle Tipps gegen Schimmel in der Heizperiode in Kurzfassung:

Tipp 1 – Mindesttemperatur halten:
Heize alle Räume auf mindestens 16°C, bei schlechter Bausubstanz auch höher.

Tipp 2 – Luftfeuchtigkeit kontrollieren:
Halte die Luftfeuchtigkeit unter 50%, lüfte mehrmals täglich quer für einige Minuten.

Tipp 3 – Richtige Lüftung nach Aktivitäten:
Lüfte nach dem Duschen, Kochen und Aufstehen, bei Kälte kurz, bei milderen Temperaturen länger.

Tipp 4 – Möbelabstand beachten:
Stelle Möbel mit einem Abstand von 20-30 cm vor Außenwände.

Tipp 5 – Temperaturunterschiede minimieren:
Vermeide große Temperaturunterschiede zwischen Räumen und halte Türen zu kühleren Räumen geschlossen.

Du willst deine Heizung entlüften? So geht`s!


Umweltbewusst durch die Heizperiode ist einfach

Die kalte Jahreszeit muss nicht zwangsläufig hohe Energiekosten bedeuten. Mit den hier vorgestellten Tipps und Informationen sparst du während der Heizperiode Energie und zugleich deinen Wohnkomfort. Durch bewusstes Heizen, richtiges Lüften und die Beachtung der Bausubstanz kannst du Schimmelbildung vermeiden und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Bleibe warm, bleibe einfach verantwortungsvoll!

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